SalzAlpenTour - Bründling Alm
SalzAlpenTour - Bründling Alm
Tourenbeschreibung:
Dem Himmel ein Stück näher: Gipfelglück auf der Chiemgauer Aussichtsterrasse und ruhige Pfade beim Abstieg
Tipp:
Die lange Runde (14 Kilometer, 1000 Höhenmeter) der Salzalpentour Bergen-Bründligalm sollte ganz genau zeitlich geplant werden, damit der Wanderer die letzte Bahn am Abend (letzte Talfahrt ab Mittelstation: 16.30 Uhr) auch sicher erwischt – ansonsten muss er noch von der Steinbergalm bis zum Parkplatz der Hochfellnseilbahn absteigen.
Wer sich ein paar Höhenmeter auf der Salzalpentour Bergen-Bründligalm sparen möchte, der kann mit der Hochfellnbahn nicht wie empfohlen nur bis zur Mittelstation, sondern ganz bis zum Gipfel fahren.
Wer sich nicht an die Zeiten des Fahrplanes halten möchte, startet die Runde direkt am (kostenpflichtigen) Parkplatz der Steinbergalm. Wer in der Steinbergalm einkehrt, bekommt den Parkpreis erstattet.
Einkehrmöglichkeiten erfahren Sie vor Ort bei der Tourist-Infromation Bergen (Tel. +49 8662 / 8321).
Auf der SalzAlpenTour Bergen-Bründlinglam ist der Hochfellngipfel ein Etappenziel. Es gibt kaum einen Berg im Chiemgau, der so bekannt ist wie der Hochfelln. Sommer wie Winter zieht es die Gäste auf die „Aussichtsterrasse“ des Chiemgaus, die 1674 m über Meereshöhe liegt. Die Aussicht am imposanten Gipfelkreuz ist phänomenal, die Brotzeit ebenso. Die SalzAlpenTour Bergen-Bründlinglam führt über viel besuchte, aber auch ruhigere Forstwege und Waldpfade durch typisches Chiemgauer Alpengelände. Wer Glück hat, trifft Murmeltiere auf seinem Weg, zahlreiche Almen laden zur Einkehr ein und wer kulturell oder geschichtlich interessiert ist, findet bei der Tabor Kapelle oder am nahe gelegenen Geologiepfad viel Interessantes über die Chiemgauer Alpen und ihre Entstehung.
Die SalzAlpenTour Bergen-Bründlinglam beginnt ganz unüblich für eine Bergtour erst einmal gemütlich – nämlich mit einer Gondelfahrt der Hochfelln-Seilbahn. Die Hochfellnbahn wurde in den Jahren 1969 und 1970 in zwei Abschnitten erbaut: Im August 1970 wurde die untere, im Januar 1971 die obere Sektion eingeweiht. Die Bahn kann maximal 1500 Personen pro Stunde transportieren. Davon 70 Personen pro Kabine in der unteren und 45 Personen in der oberen Sektion. Die Gondeln bewegen sich dabei mit zehn Metern die Sekunde. Bis zur Mittelstation (1067 m) haben wir schon Gelegenheit, den vor uns liegenden Hochfelln-Gipfel in Augenschein zu nehmen und uns seelisch auf den Aufstieg vorzubereiten. An der Mittelstation der Hochfelln-Seilbahn angekommen, biegen wir rechts auf den schmalen Wanderweg ein, der uns über Stufen bergwärts führt.
Wir gelangen wenig später auf eine Forststraße, die am Bachschmiedkaser (1150 m) und Öderkaser (1165 m) vorbei zur Bründling Alm (1167 m) führt. Alle drei Almen sind bewirtschaftet, und auch Kühe stehen hier während der Sommersaison auf der gesunden Bergweide. Die Bründling Alm selbst ist eine der ältesten Almen im Hochfellngebiet. Von der Bründling Alm aus wandern wir auf dem Forstweg weiter über einen kurzen Anstieg und können rechts über einen Trampelpfad über die Weide einen Aussichtsplatz besuchen, von dem aus wir schon einen wunderschönen Blick auf den Chiemsee haben. Weiter führt der Weg zunächst ein Stück zurück und dann bergan in eine große Linkskurve. Danach wird der Forstweg schmäler und führt ein kurzes Stück steigartig weiter bergauf. Diesem gut ausgetretenen Pfad folgen wir bis zur sogenannten Tröpflwand und weiter auf steinigeren, weitläufigen Serpentinen. Durch eine Geländescharte, die wie ein Felsentor wirkt, gelangen wir rechter Hand auf den sonnigen, östlichen Hang des Hochfellns, der bei Paragleitern und Gleitschirmfliegern als Startplatz sehr beliebt ist. Bergauf wandern hier weiter, auf teils sehr steinigem Untergrund, bis zum Gipfel des Hochfelln (1674 m).
Hier oben sollte man einiges an Zeit einplanen, denn es gibt viel zu sehen: Zum einen natürlich die grandiose Aussicht – 360 Grad rundherum – die man vom auffälligen Gipfelkreuz aus genießen kann. Dieses Kreuz ist sieben Meter hoch und wiegt 35 Zentner. Es wurde in der Maximilianshütte in Bergen gegossen und 1886 in Einzelteilen und mit vereinten Kräften von 40 (!) Mann zum Gipfel transportiert. Es wurde es zur Hundertjahrfeier König Ludwig I. aus Dankbarkeit errichtet – die Kosten in Höhe von 2500 Goldmark wurden von allen Chiemgauer Gemeinden gemeinsam aufgebracht.
Ein weiteres Stück Chiemgauer Geschichte ist gegenüber mit der Tabor Kapelle zu sehen: Die Hochfellnkirche, auch Tabor Kapelle, wurde 1899 eingeweiht. Sie brannte nach einem Blitzeinschlag während eines schweren Wintergewitters 1970 nieder und wurde mit viel Mühe wieder aufgebaut. Jedes Jahr findet hier seither am 6. August das traditionelle „Fellnfest“ mit Patronizium statt. Ein besonderer Höhepunkt des Jahres ist auch das Sonnwendfeuer, das neben dem Hochfellngipfel entzündet wird. Die Seilbahn macht an diesem Abend extra Nachtschicht, um die Gäste nach dem Sonnenuntergang mit Fernblick zum Chiemsee und dem stimmungsvollen und romantischen Sonnwenfeuer wieder ins Tal zu bringen.
Nicht zu vergessen ist natürlich das Hochfellnhaus, das höchstgelegenste Gasthaus im Chiemgau. Es wurde 1890 erbaut und befindet sich seit 1921 im Familienbesitz der Familie Maier. Von der Terrasse aus hat man – mit hausgemachter, leckerer Brotzeit – nicht nur einen herrlichen Ausblick auf das Bayerische Voralpenland, sondern auf die ganze Alpenkette. Bei klaren Tagen kann man von hier sogar den Bayerischen Wald mit dem großen Arber erkennen.
Wer genügend Zeit eingeplant hat, kann sich hinter der Tabor Kapelle auch noch auf den Geologielehrpfad machen, der als Rundweg angelegt ist und auf 22 Tafeln kurzweilig die Entstehung des Hochfellns beschreibt. Wer hätte gedacht, dass der Gipfel hier oben ehemaliger Urmeerboden ist und aus Korallen- und Muschelkalk besteht?
Der Hochfelln lockt übrigens nicht nur Wanderer und Paraglider, sondern auch Bergläufer auf seinen Gipfel. Seit über 40 Jahren findet im September der bekannte Hochfellnlauf statt. Das ist Deutschlands ältester, bedeutendster und inzwischen auch einer der best besetzten Bergläufe. Und wer als Gewinner so richtig vor Freude „Juchizen“ möchte, der kann hier, hoch oben, auch eines der begehrten Jodelseminare von Josef Ecker buchen. Seit 15 Jahren bringt der Jodel-Experte jedem, der es lernen will, mit viel Lebensfreude das Jodeln bei.
Nach den Erlebnissen am Hochfelln wandern wir nun auf der SalzAlpenTour Bergen-Bründlinglam weiter vom Hochfelln aus zunächst wieder den letzten Teil des Aufstieges bergab und biegen kurz nach einer Linkskurve auf ebener Strecke am Wegweiser zur Farnbödenalm/Ruhpolding (Weg 60, gut mit SalzAlpenTour beschildert) über einen schmalen Wiesenpfad rechts ab. Wie abgeschnitten vom Trubel, der oft am Gipfel herrscht, geht es zunächst auf einem Wiesenpfad, der teils steil bergab führt, weiter. Wir wandern auf dem schmalen Bergpfad, der teils mit Felsen durchsetzt ist, relativ einsam bis zur Felln Alm (1349 m). Über weiche Almwiesen – wer Glück hat, kann die verspielten „Mankein“, also Murmeltiere, beobachten – und durch hohe Nadelbäume wandern wir nach dem Gelände der Felln Alm Richtung Ruhpolding. Die Wegweiser führen auf einem Waldweg durch einen lichten Hangwald. Offensichtlich gibt es hier viele Pilze zu entdecken, darauf weist eine hölzerne Pilz-Skulptur hin.
Der Weg führt nun weiter sanft hinab aus dem Bergwald durch hüfthohe Gräser, die am Wegesrand wie Wellen im Wind wogen. Es ist die Via Alpina bzw. der Maxmilamsweg, auf dem man sich hier befindet. Es geht immer leicht bergauf, bergab, ohne nennenswerte Höhenmeter am Hang entlang und man hat die Thorauschneid und das darunter liegende Gelände der Farnbödenalm im Blick. Nach einiger Zeit gelangt der Wanderer wieder tiefer in den Wald.
Hier wird der Weg schließlich steiler und breiter und wir treffen auf eine Forststraße. Hier nimmt man scharf links den Weg Richtung Bacherwinkl. Für einige Zeit wandert man nun auf der Forststraße durch den Wald, bis die Hauptstraße bei Bacherwinkl erreicht ist. Nun folgt man der Beschilderung links weiter und geht für kurze Zeit auf der Hauptstraße Richtung Steinberg Alm entlang.
In einer leichten Linkskurve führen uns die Wegweiser wieder von der Straße weg rechts in den Wald hinein und am Steinbach entlang geht es jetzt wieder sehr steil den letzten, konditionsfordernden Aufstieg der SalzAlpenTour Bergen-Bründlinglam bergauf. Wir überqueren den idyllischen Steinbach über eine Brücke und wandern auf einem rutschigen, ausgetretenen Waldweg in engen Serpentinen steil bergauf bis zur Steinberg Alm. Wir überqueren den Parkplatz und über Weidegebiet führt uns der Weg über einen Forstpfad weiter bis zu einer Abbiegung links auf einen letzten, kurzen und moderaten Anstieg im Wald hin zum Endpunkt der Tour, der Mittelstation der Hochfelln Seilbahn.